Konzept des Goju-Ryu Karate
Goju-Ryu - (der Name setzt sich aus den Silben go (hart) und ju (weich) zusammen und wird seit 1929 benutzt) gilt heute als eines der vier großen japanischen Karate-Systeme, neben dem Shotokan, dem Shito-Ryu und dem Wado-Ryu.
Ursprung - Der Naha-Te Stil (die Hand von Naha, auch Shorei-Ryu genannt), entwickelt von Kanryo Higashionna (1853–1917) in Naha, bildete die Basis des Goju Ryu Karate. Miyagi (1888–1953) gab dann dem Goju-Ryu Stil, beeinflusst von den gemachten Erfahrungen von den verschiedensten Stilrichtungen, den letzten Feinschliff.
Konzept - Er wollte eine Synthese aus harten und weichen Techniken schaffen. Vom Prinzip her bedeutet das, bezogen auf das Goju-Ryu Karate, einen Angriff hart zu führen, andererseits aber harten Angriffen weich auszuweichen, um dann eventuell wieder hart zu kontern. Den Wechsel zwischen hart und weich bzw. zwischen Anspannung und Entspannung gilt es zu beherrschen. Wird eine Karatetechnik ausgeführt, so versucht der Karateka für den Bruchteil einer Sekunde die gesamte Körperkraft auf einen relativ kleinen Punkt seiner Gliedmaßen zu konzentrieren, um möglichst viel Energie schockartig auf den Körper des Gegners zu übertragen. In dem kurzen Augenblick des Kontaktes mit dem Gegner befindet sich der Körper des Ausführenden in einem Höchstmaß an Spannung. Direkt nach dem Auftreffen wird der Körper sofort wieder entspannt. Je kürzer die Zeit der Anspannung ist, desto größer ist die Schockwirkung der Technik. Dieses Prinzip, das Zusammenwirken von harten und weichen Techniken, von Anspannung und Entspannung, wollte Chojun Miyagi in dem Namen Goju-Ryu zum Ausdruck bringen. 1940 wurde die Entwicklung des Goju-Ryu als Stil abgeschlossen.