Was ist Karate?
Karatedo (jap. der Weg der leeren Hand) bzw. Karate ist eine japanische Kampfkunst chinesichen Ursprungs (bis etwa 500 Jahre n. Chr.), die über Okinawa ihren Weg nach Japan fand. Im 20. Jahrhundert fand sie weltweit Verbreitung. Karate bedeutet im wörtlichen Sinn:
Der Karateka (Karatekämpfer) ist waffenlos, seine Hand ist leer. Das "Kara" (leer) ist aber auch ein ethischer Anspruch. Danach soll der Karateka sein Inneres von negativen Gedanken und Gefühlen befreien, um bei allem, was ihm begegnet, angemessen handeln zu können.
Das "te" bedeutet Technik bzw. Handtechnik. Der Zusatz –do (der Weg) wird verwendet um den philosophischen Hintergrund der Kunst und ihre Bedeutung als Lebensweg zu unterstreichen, der Weg der Selbstfindung und Selbsterfahrung.
Karate ist ein waffenloser Nahkampfstil und dient lediglich der Selbstverteidigung. Der Körper wird so trainiert, dass Arme und Beine eine mit Waffen vergleichbare Schlagkraft entwickeln können. Im Karate werden mit Händen und Füßen Schlag-(Uchi Waza), Stoß-(Zuki Waza), Tritt-(Geri Waza) und Blocktechniken (Uke Waza) trainiert. Hebel, Würfe und Feger können ebenfalls zum Einsatz kommen. Es wird jedoch größerer Wert auf Schlagtechniken einschließlich Fußtechniken und Handkantenschläge als auf Festhalten oder Werfen des Gegners gelegt.
Das Wissen um die verwundbarsten Stellen des menschlichen Körpers, die mit Händen, Ellbogen, Knie oder Füßen angegriffen werden können, ist bei Karate besonders wichtig. Zu diesen Stellen gehören Gesicht, Hals, Wirbelsäule, Leistengegend und Nieren. Bei normalen Karatewettkämpfen oder Schaukämpfen darf der Körper nur oberhalb der Hüfte getroffen werden, und Schläge dürfen den Körper gar nicht oder nur leicht berühren. In einem ernsthaften Kampf könnten diese Schläge schwere Verletzungen hervorrufen oder sogar tödlich sein.